Hätte, könnte, wollte

Ich habe gerade die Podcastfolge Nr. 94 von 100 von der lieben Carina Hillenbrand gehört und der hat mich heute zu diesem Beitrag inspiriert. Den Podcast „Spirits are calling“ findet ihr auf den bekannten Plattformen.

Sie hat das ausgesprochen, was ich bzw. wir hier seit Tagen, wenn nicht sogar Wochen fühlen, spüren und erkennen dürfen. Wenn Du für etwas brennst, Deinen Traum leben möchtest, dann hält dich nichts davon ab. Egal wie viele den Kopf schütteln, egal wie viele dir erklären möchten: „hättet ihr das besser planen können“ „hättet ihr es anders machen müssen/können“ Nein hätten wir nicht unser Punkt war jetzt bzw. Ende März 2024. Dass es gerade der beschissenste Zeitpunkt ever ist, um hier in Irland seßhaft zu werden – JA, ist es. Hält es uns gerade auf NEIN. Wissen wir wie es ausgehen wird NEIN. Aber wir werden es versuchen, weil wir es wollen, weil es UNSER Traum ist, weil wir dafür brennen – ach da gebe es noch so viele weils. Kommen wir gerade des öfteren an unsere Grenzen JA.

Aber heute morgen auf dem Weg zum Einkaufen hatten wir auch die Erkenntnis, dass wir schon so viel geschafft haben, dass wir von ganz unten – von unter null angefangen haben, dass wir schon öfters gedacht haben, das werden wir nie und nimmer schaffen. Und trotzdem haben wir es immer geschafft und zwar richtig gut geschafft. Weil wir immer, aber auch wirklich immer an uns geglaubt haben, an unsere Ziele und Träume geglaubt haben. Und wenn einer gestrauchelt ist und seinen „Blues“ hatte dann war der andere da, der ihn mal kurz in den A… getreten hat und gesagt hat „Ey wir schaffen das, wie immer!“ Und das ist was uns ausmacht.

Und nun zu den „hättet“:
Hätten wir von Deutschland aus uns hier ein Haus zur Miete oder eine Wohnung suchen können – NEIN – die Wohnsituation ist hier so bescheiden wie noch nie und mit Tieren noch schwerer. Auf eine Wohnung/Haus kommen ca. 300 Bewerber, da fallen all die Interessenten mit Haustieren schon mal gleich aus dem Raster, übrig bleiben von 300 gerade mal 5 Interessenten, die sich das Objekt ansehen dürfen. Und wir reden hier nicht von pillepalle Mieten wir reden hier von 1.500 Euro aufwärts für eine kleine Wohnung.

Hätten wir ein Haus von Deutschland aus hier kaufen können, bestimmt hätten wir das tun können, hätten wir dann gewusst, ob wir uns wirklich in dieser Gegend wohlfühlen werden? Hätten wir gewusst, ob es in dieser Gegend einen Job gibt? NEIN – das schlimmste wäre hier gewesen, ein Haus zu kaufen, in einer Gegend in der wir uns sowas von Unwohl fühlen und dann keinen Job genau in dieser Gegend zu finden. Und ich will jetzt nicht erwähnen mit welchem zeitlichen und finanziellen Aufwand, die Haussuche statt gefunden hätte. Her fliegen Haus oder Häuser anschauen – wir spulen jetzt schon km für km auf unseren alten Bus und sind direkt vor-Ort – dann daheim mitbieten, bis es uns zu teuer wird. Wir zahlen keine 145.000 Euro bei einem Startpreis von 95.000 Euro – ach und hier wird übrigens noch fleißig weitergeboten, also das ist noch nicht der Verkaufspreis – für ein 52 m² Haus ohne Garten, wo die Räume so bescheiden aufgeteilt sind, dass unser jetziges Ferienhaus ein Palast dagegen ist.

Hätten wir uns erst einen Job suchen können – sicherlich hätten wir das. Dann wären wir aber auch wieder an dem Punkt, dass wir ein Dach über den Kopf brauchen und dann aber ortsgebunden sind.

Also egal wie wir es gerade drehen und wenden – selbstverständlich denken auch wir darüber nach – hätten wir etwas anders tun können? – es bleibt irgendwie immer gleich, den Haken finden wir überall. Man kann das bis ins endlose spinnen, es wird nicht DIE Lösung geben. Wenn Du einen Traum hast, steh auf kämpfe dafür und geb nicht auf, weil es gerade mal nicht so läuft, wie Du es gerne hättest. Es wird niemand kommen und Dir den Traum auf einen silbernen Tablet servieren und sagen „viel Spaß mit Deinem Traum“. Ist es nicht viel schöner und befreiender seinen Traum selbst zu gestalten, dafür zu kämpfen, vielleicht auch mal auf der Stelle treten oder evtl. auch mal paar Schritte zurückzulaufen, aber wenn Du DEIN Ziel erreicht hast, dann kannst Du Dich feiern.

So eine Auswanderung besteht ja auch nicht nur aus Arbeit finden, ein Dach über den Kopf haben, seßhaft werden. Es hat auch viel mit der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zu tun. Hier kommen wir an unsere Grenzen, auf alte Verhaltensmuster, auf unsere Blockaden und wir werden hier ausreichend getriggert. Wenn wir die Auswanderung also so betrachten, birgt sie auch ein potential zur Persönlichkeitsentwicklung. Wenn immer alles rund läuft, im alten Trott Tag ein Tag aus, wie um Himmels willen kann man sich da noch weiterentwickeln, außer man bemüht sich darum und reflektiert sich.

In diesem Sinne machen wir weiter, stecken die Zwischenziele um, aber ohne das große Ziel aus den Augen zu verlieren.